Ein Gleiches an Lust

Manche Bücher reisen lang, bevor sie einlaufen in den Hafen einer Besprechung, glücklich seufzend in die erste Hafenkneipe wanken, erschöpft einen Barhocker erklimmen und, nun ja, und so weiter. You’re welcome läuft in überhaupt keinen Hafen ein. Besprochen wurde es trotzdem, und zwar in der NZZ vom 3. Juli 2012:

http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/von-sprache-besessen-1.17311293

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In Dahlem Dorf wurde eine Frau bei dem Versuch beobachtet, einen Fellwert von den Gleisen zu entwenden.

 

Statt sie zu hindern, alarmierten die Zeugen den Sicherheitsdienst. Statt sie festzuhalten, rief man die Rettung. Den letzten Moment verpassend, beauftragte man die Ingangnahme des für solche Momente vorgesehenen Ablaufs.

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Vielleicht kann ich diese Erfahrung nie machen. (12)

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Der Zug fuhr ein.

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Können sie bitte diese Menschen wegnehmen. (24)

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Erstarrung der umliegenden Natur, völlige Windstille.

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Nun kann ich die Felle zählen. Wie konnte dieser Fels aus dem entstehen? (8)

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Plötzliches Vorübergehen der Gedanken.

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Weil ich Angst vor meiner Sexualität hatte, konnte ich auch nie Dialekt sprechen. (12)

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Ich suche sie seither. Sie hat etwas, das mir gehört. Ich habe es gesehen.

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I don’t look on poetry as a closed work. I feel like they’re going on all the time in my head and I occasionally snip off a length.

– John Ashbery

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Ich will zittern (7)

Lange habe ich mich um meine Ausbildung bemüht und kostenlose Arbeiten im Kulturbereich verrichtet, sagte er. Oder woanders getan, was ich konnte.

Eine Sehnsucht nach dem Politischen

im Inneren,

Platzangst,

das Verlassen von Versammlungen

im Namen der Kunst,

ein wiederkehrendes Unb –

„Ich will den Tonfall wechseln.“

„Was meinst du?“

„Immer versuche ich, mich in einen Tonfall hineinzubewegen, den ich mir geliehen habe von selbstbewussten Menschen.“

„Natürlich.“

„Ja.“

„Du hast ja auch selbst etwas zu sagen.“

„Natürlich. Ja.“

Aber anders. Ich habe viel Zeit verbracht, am Ende erhielt ich ein Zeugnis. Ich bin nicht darauf angewiesen gewesen, Geld zu verdienen, also habe ich dennoch getan, was ich konnte.

„Kunst? Musik? Poesie?“

„Das fällt in den Bereich der Sexualität.“

„Was meinst du?“

„Die Kindheit und danach, allerdings auch während der Schule. Da.“

„Da… hast du auch getan, was du konntest?“

„Ja.“

„Natürlich.“

Und jetzt? Und jetzt. Jetzt, sagt er, spüre ich manchmal einen Moment auf den anderen folgen, und dazwischen ist nichts gewesen.

„Es dringt ein in meinen Wunsch und mein Wollen, das Bemühen früherer Jahre in eine verantwortliche Tätigkeit hinein zu übersetzen: Arbeit. Ich sage nicht, dass dieses Bemühen früher unverantwortlich gewesen ist, aber jetzt könnte es das werden. Es hat früher nicht Arbeit sein müssen, jetzt muss es Arbeit geben. Ich sage nicht, dass es das Bemühen nicht geben kann. Vielleicht kann es das frühere Bemühen oder ein Bemühen, das dem früheren Bemühen gleicht, neben der Arbeit, zugleich mit der Arbeit, weiter geben. Vielleicht kann die Arbeit das frühere Bemühen wieder notwendig machen. Die Arbeit muss aber kommen. Sonst dringt es ein…“

„Was dringt ein?“

„…in mein Wünschen und Wollen, das, was zuvor gewesen ist, in die kommende Arbeit hinein zu übersetzen. Die Sexualität. Das Bemühen.“

„Die Entfremdung?

„Ich weiß nicht. Bis dahin will ich sehr gerne noch einiges machen.“

„Das verstehe ich“, sage ich, „du bist mein Freund.“

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Ich möchte lieber eingänge sehen, die mich anrollen (88)

Es hat mit mir etwas ausgemacht. Ein du ist eine schwierige sache, es macht 

sich am haus zu schaffen und kann dann irgendwann vielleicht sich sogar zu 

flexibel zeigen. Wenn das wahr ist werde ich lieber richter. 

 

Gemeinsamkeiten vergleichen. Er hat immer diese angewohnheit  beim mitlachen

leicht in die knie zu gehen wie um etwas zuzugeben wozu ihn noch überhaupt

niemand zwang. 

 

Wie auch wie überall weiche schwänze die sich verhalten. Es ist wichtig für etwas zu 

bremsen Erster kontakt mit der hybris es, war, aufzeichnungen zufolge, einer

der berührungsempfindlichsten punkte seiner existenz. 

 

Wiedelnder du einender mandel sah? preschhaltung und die stundenlang 

durchgehaltenen prügelältester, nässend, konvulsivisch Ich hatte den regentanz 

im zimmer vergessen und musste danach alles neu beziehen. 

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Geduld und Berge hier sind Reime um Wärme zu erzeugen Bergspitzen. (69)

Geduld und Berge reimen sich nicht und bilden auch keinen Reim mit anderen Worten in Brig. Es gibt also, falls wir uns so ein Also denn durchgehen lassen wollen, keine Wärme in Brig. Sondern Schnee. Das wird gesagt. Und wenn hinter erzeugen ein Komma gedacht würde, dann wäre die von den unsichtbaren Reimen erzeugte Wärme gleichgestellt den schlotterkalten, da schneebeckten Spitzen der Berge. Paradox. Ein Hinweis womöglich auf den Ort, wo Geduld und Berge ihren Reim, nein, nicht finden, aber wo er stattfinden könnte. Der nächste Vers heißt ja: Wie findet ein Gedicht ausserhalb eines Gedichts statt im Aussenleib. Vielleicht finden die Reime außerhalb des Gedichts statt, dort, wo ich spreche. Ist es aber gleich, wovon ich spreche? Von Schuld oder vom Zwerge? Oder vom Pult eines Schergen? Oder wäre ein solches Sprechen, in dem ich das Gedicht stattfinden lasse außerhalb seiner selbst, im Grunde doch eines, das im Innenleib stattfindet? Schließlich folgte es ja der Frage nach dem Außerhalb. Aber wenn das der Fall wäre, hätte sich dann nicht die Aufforderung, den Text zu verlassen, selbst ein Bein gestellt? Schließlich wäre dann ja der Nachvollzug des Innenleibs des Textes die radikalere, weil dem Text widersprechende Aneignung.

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… denn sieh Identifikation ist / Ermüdung weil das Gehirn neigt das Geschehen / song mental ahmen / Säge das Herz / , (14)

So ist das also. Poetisches Sprechen dient der Erweckung aus festgelegtem Sprachgebrauch. Ist dieser aber eine Eigenschaft des kaltherzigen Hirns, während das heiß pumpende Herz erneut sein verständiges Liedchen von der Unmittelbarkeit trällern darf? Allerdings macht ja der festlegende Sprachgebrauch müde und führt in den Schlaf. Etwa, um sich traumhaft zu entgrenzen? Oder um über alle unbegreiflichen Differenzen hinwegzuschlummern und alles, was so ist, wie es schon immer war, dumm und ungerecht, immer schön so sein zu lassen?  Es heißt, dass das Gehirn das Geschehen song mental ahmen. Also, wenn du mich fragst, dann klingt das nach der guten alten Sofahaltung des Geschehen- und Passierenlassen dessen, was da ist. Statt nach: Handlung, Ahoi! Und diese Haltung dudelt dann als dumpfes Schlummerliedchen durch den Verstand und leiert den immergleichen Refrain der Nachahmung dessen, was da ist, herunter, ein religiöser Song mithin. Das Komma, das Säge und Herz identifizieren würde, ist heruntergerutscht in eine leere Landschaft und fordert Fortsetzung. Vielleicht diese, dass die Säge nämlich ein verwildertes Verb ist, ein kleines Gestrüpp aus konjunktivischem Sehen und Sagen, aus sähe und sagte.

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… deshalb entnehme ich den Gedichten, die ich mache, beim Schreiben ihre Standhaftigkeit (32)

Die Tugend der Standhaftigkeit, habe ich neulich gelesen, bezeichnet den Willen, sich in aussichtslosen Situationen zu behaupten. Anders jedoch als der Mut hat die Standhaftigkeit ihre Wurzel in der Gewohnheit, mit der ein menschliches Individuum einer Gefahr gegenübertritt.

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Plastikfrühling [Roter grüner gelber Plastik]

Plastikfrühling [Roter grüner gelber Plastik]

Blauer Plastik

Grüne Pflanze in grüner Vase. Mit gelber Blüte. Das ist der
Tisch. Vergiss mich nicht. Steckst Du in meinen Füssen.

Rote Blüte unter blauem Plastikdach. In einer
Küche. In mir ein warmes Bett von Stücken.

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Den Weg werde ich auch wieder zurückgehen.

Den Weg werde ich auch wieder zurückgehen.

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Irgendwas was (Opposition) (46)

Irgendwas was (Opposition) (46)

edit-festival, 9.10.2009. rekonstruktion der raumwege und positionen während mathias und ich die ersten drei zeilen des textes sprechen. in stichpunkten und aus der erinnerung heraus. wird fortgesetzt.

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