Lange habe ich mich um meine Ausbildung bemüht und kostenlose Arbeiten im Kulturbereich verrichtet, sagte er. Oder woanders getan, was ich konnte.
Eine Sehnsucht nach dem Politischen
im Inneren,
Platzangst,
das Verlassen von Versammlungen
im Namen der Kunst,
ein wiederkehrendes Unb –
„Ich will den Tonfall wechseln.“
„Was meinst du?“
„Immer versuche ich, mich in einen Tonfall hineinzubewegen, den ich mir geliehen habe von selbstbewussten Menschen.“
„Natürlich.“
„Ja.“
„Du hast ja auch selbst etwas zu sagen.“
„Natürlich. Ja.“
Aber anders. Ich habe viel Zeit verbracht, am Ende erhielt ich ein Zeugnis. Ich bin nicht darauf angewiesen gewesen, Geld zu verdienen, also habe ich dennoch getan, was ich konnte.
„Kunst? Musik? Poesie?“
„Das fällt in den Bereich der Sexualität.“
„Was meinst du?“
„Die Kindheit und danach, allerdings auch während der Schule. Da.“
„Da… hast du auch getan, was du konntest?“
„Ja.“
„Natürlich.“
Und jetzt? Und jetzt. Jetzt, sagt er, spüre ich manchmal einen Moment auf den anderen folgen, und dazwischen ist nichts gewesen.
„Es dringt ein in meinen Wunsch und mein Wollen, das Bemühen früherer Jahre in eine verantwortliche Tätigkeit hinein zu übersetzen: Arbeit. Ich sage nicht, dass dieses Bemühen früher unverantwortlich gewesen ist, aber jetzt könnte es das werden. Es hat früher nicht Arbeit sein müssen, jetzt muss es Arbeit geben. Ich sage nicht, dass es das Bemühen nicht geben kann. Vielleicht kann es das frühere Bemühen oder ein Bemühen, das dem früheren Bemühen gleicht, neben der Arbeit, zugleich mit der Arbeit, weiter geben. Vielleicht kann die Arbeit das frühere Bemühen wieder notwendig machen. Die Arbeit muss aber kommen. Sonst dringt es ein…“
„Was dringt ein?“
„…in mein Wünschen und Wollen, das, was zuvor gewesen ist, in die kommende Arbeit hinein zu übersetzen. Die Sexualität. Das Bemühen.“
„Die Entfremdung?
„Ich weiß nicht. Bis dahin will ich sehr gerne noch einiges machen.“
„Das verstehe ich“, sage ich, „du bist mein Freund.“
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